Lagerbrand und Gefahrgutunfall bei Fa. Bulthaup

Anspruchsvolle Feuerwehrgroßübung mit 14 Feuerwehren

 

Aich. Vor kurzem fand die jährliche Feuerwehrgroßübung für den Brandbezirk Süd im Bereich von Kreisbrandmeister Meyer statt. Pünklich um 19.30 Uhr kam die Durchsage, dass im Frontenlager der Firma  Bulthaup ein Staplerladegerät samt Stapler in Brand geraten ist und das Feuer bereits auf das gelagerte Material übergegriffen hat. 

Nach dem Eintreffen der ersten Feuerwehr aus Aich um 19.32 Uhr war sehr schnell klar, dass 4 Personen vermisst wurden. Bis 19.45 Uhr trafen die Wehren aus Binabiburg, Bodenkirchen, Bonbruck, Egglkofen, Haunzenbergersöll, Johannesbrunn, Leberskirchen, Neumarkt St. Veit, Pauluszell, Rothenwörth, Treidelkofen, Vilsbiburg und Wurmsham ein und begannen sofort mit dem Aufbau von drei unabhängigen Versorgungsleitungen von der Bina zum Brandort. Insgesamt waren 17 Fahrzeuge im Einsatz und es wurden 3 B-Leitungen mit insgesamt 2,3 km Länge verlegt.

Am Brandort gab es dann noch eine Überraschung. Ein beim Brandausbruch vor dem Lagertor stehender LKW wurde von dem in Panik geratenem Fahrer weggefahren und verlor dabei eine nicht bekannte Gefahrgutladung. Eines der 200 l Fässer lag beschädigt am Boden, eine unbekannte Menge des Inhaltes war bereits in die Kanalisation eingetreten. Eine Gruppe kümmerte sich um die Sicherung des Gefahrenbereichs, Absperren des Kanales, Binden des ausgelaufenen Materiales und die richtige Vorgehensweise bei der Reinigung der Unfallstelle und des Kanales.

In der Zwischenzeit suchten mehrere Atemschutztrupps nach den vermissten Personen. Trotz des unübersichtlichen Lagerbereicheskonnte wurde der letzte Vermißte 20 Minuten nach Alarmauslösung gefunden. Die Bergung durch die Atemschutztrupps und die Versorgung der “ Verletzten“ durch die BRK-Einsatzgruppe aus Bodenkirchen erfolgte routiniert und sicher. Der „Brand“ konnte auch durch den Einsatz von Wasserwerfer und Drehleiter schnell unter Kontrolle gebracht werden. Einsatzleiter Wolfgang Niebler von der FFW Aich erklärte die Übung gegen 21.15 Uhr für beendet.

Bei der anschließenden  Einsatzbesprechung im Betriebsrestaurant dankten der Brandschutzbeauftragte Karlheinz Brandstetter, Geschäftsführer Frank Lendowski, der technische Leiter Eberhard Fetzer und Bürgermeister Helmut Wimmer den insgesamt 160 Feuerwehrleuten für ihr Engagement, ihre Einsatzbereitschaft und für die trotz einiger Probleme gut abgelaufene Übung.

Die Manöverkritik durch Kreisbrandmeister Johann Meyer und Kreisbrandinspektor Rudi Engelbrecht brachte dann noch einige Schwächen zutage. Trotz eines geplatzten Schlauches und einer ausgefallenen Pumpe beim Leitungsaufbau und dem aus Übereifer erst nach einigen Minuten erkannten Gefahrgutunfalles, verlief die Übung sehr zufriedenstellend. Deutlich wurde dabei, daß jeder Einsatz anders sein kann und es auf die richtige und umfassende Erkundung und Sicherung auch der Umgebung ankommt.

Nach der Besprechung bedankte sich die Firma Bulthaup bei den Anwesenden mit Faßlbier und Spanferkelbraten zubereitet von Koch Manfred Spöcklberger und seinem Team. Rundum war es eine gelungene Übung und man hat das Gefühl gewonnen, daß im Ernstfall eine motivierte, gut ausgebildete und kompetente Feuerwehr zur Stelle ist.