Führungsdienstgrade der Feuerwehr Bodenkirchen besichtigen Himolla

Bodenkirchen. Kürzlich besichtigten die Führungsdienstgrade der Feuerwehr Bodenkirchen das Werk der Firma Himolla in Taufkirchen/Vils. Zu Beginn begrüßten die beiden Werksfeuerwehrleiter Robert Unterreithmeier und Bernhard Hoffmann die Kameradinnen und Kameraden und gaben einen kurzen Einblick in die Geschichte der Firma Himolla, welche seit 1846 industriell Polstermöbel am Standort Taufkirchen produziert und jährlich, stetig steigende Produktionszahlen verzeichnen kann. Begonnen hat alles mit der überwiegenden Produktion von Couchen, heutzutage werden zusätzlich auch noch sogenannte CUMULUS Sessel gebaut und vertrieben. In Taufkirchen arbeiten 900 Arbeitskräfte überwiegend im Einschichtbetrieb. Geheizt wird das Werk in Taufkirchen mit 7000 Kubikmetern Hackschnitzeln und 500.000 Litern Heizöl im Jahr. Ebenso gehört zum Fuhrpark eine Flotte von 30 LKWs die mit einem Wechselkoffersystem ausgestattet sind.

Die Werksfeuerwehr besteht aus 26 aktiven Kameradinnen und Kameraden, welche im Werk ihrer normalen beruflichen Tätigkeit nachgehen und im Einsatzfall über Funkmeldeempfänger von der Integrierten Leitstelle Erding oder der Pforte angefordert werden können. Die Werksfeuerwehr verfügt über einen Fuhrpark bestehend aus Einsatzleitwagen, Löschfahrzeug und Tanklöschfahrzeug. Zur Ausrüstung gehören unter anderem 8 Pressluftatemschutzgeräte, 6 Chemiekalienschutzanzüge sowie ein Wasserwerfer mit 1200 l/min und einer Wurfweite von 70 Metern. Das letzte größere Feuer ereilte die Firma im Jahre 2005, als eine Abfalltonne durch eine achtlos weggeworfene Zigarette in Brand geriet, dadurch jedoch die ganze Produktion wegen des Rauches in Mitleidenschaft gezogen wurde. Heute wird das Werk zusätzlich von 18.000 Sprinklerköpfen, einer Brandmeldeanlage und 500 Feuerlöschern, sowie einer komplett in Brandschutz geschulten Belegschaft geschützt, welche alljährlich eine Schulung zur Auffrischung der Kenntnisse erhalten. Die Sprinkleranlage wird von einem Rückhaltebecken mit 330 Kubikmetern gespeist.

Vor etwa vier Jahren wurde vom Landratsamt Erding die Erstellung eines Einsatzplanes gefordert, woraufhin sich die beiden Wehrführer Unterreithmeier und Hoffmann Gedanken zur Brandbekämpfung gemacht hatten. So werden im Einsatzfall fünf voneinander unabhängige Wasserförderstrecken mit einer Gesamtlänge von 2000m B-Leitung aufgebaut. Diese Löschwasserstrecke wird von einem Regenrückhaltebecken, Hydranten, dem Wasserschloss und dem Stefansbründlbach aufrecht gehalten. Die Feuerwehr Bodenkirchen ist dafür vorgesehen, für die Bereitstellung der 2008 angeschafften Wärmebildkamera und dem dazugehörigen Atemschutzgerätetrupp zu sorgen. Im Einsatzfalle rücken Feuerwehren von den Landkreisen Erding und Landshut aus und werden unter der Leitung der Werksfeuerwehrführung und der beiden Kreisbrandinspektionen koordiniert. Dieses Zusammenspiel wird regelmäßig geprobt, damit im Ernstfall keine wertvolle Zeit verstreicht. Die in dieser Zeit unbesetzten Feuerwehrgerätehäuser werden derweilen von anderen Feuerwehren besetzt.

Nach der interessanten Werksführung, bei welcher alle markanten Punkte des Werkes gezeigt wurden, wurde noch die hausinterne Feuerwehrwache besichtigt und anschließend die Heimreise angetreten.

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