Großübung im Krankenhaus Vilsbiburg fordert 14 Feuerwehren

Vilsbiburg. Vergangenen Samstag fand im Krankenhaus Vilsbiburg eine Teilevakuierungsübung statt.  Unter dem Einsatzstichwort „ Alarm durch die automatische Brandmeldeanlage“ wurde zunächst die Feuerwehr Vilsbiburg sowie die umliegenden Wehren Aich, Frauensattling, Velden und Gaindorf alarmiert.  Im zweiten Stock  auf der Station G kam es zuvor zu einer unklaren Rauchentwicklung. Trotz der laufenden Großübung konnte der Realbetrieb im Krankenhaus aufrecht erhalten werden.

Auf der Schmerztherapiestation kam es gegen 9 Uhr zu einer Rauchentwicklung, woraufhin die automatische Brandmeldeanlage auslöste und die Brandmeldung an die Integrierte Leitstelle Landshut weitergab. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits 15 Personen vom Rauch eingeschlossen. Diese zum Teil bettlägerigen Patienten mussten schnellstmöglich gerettet werden. Das Pflegepersonal fand sich unmittelbar nach Alarm an der Pforte ein um das weiter Vorgehen abzustimmen. Zu Beginn wurden vor der betroffenen Station etliche Tragen vorbereitet, damit der Abtransport gewährleistet ist. Von seitens des Krankenhauses wurde eine Einsatzleitung bestehend aus Verwaltungsleitung, ärztlichem Direktor, Chefarzt der Unfallchirurgie, Pflegedienstleitung, Notfallmanager und technischer Hausdienst gebildet.

Die zuerst eintreffende Feuerwehr Vilsbiburg unter der Einsatzleitung von Florian Grimm erkundete unverzüglich die zu Beginn unübersichtliche Lage und entschloss sich sehr schnell, die Alarmstufe zu erhöhen. Demzufolge kamen die Feuerwehren aus Binabiburg, Bodenkirchen, Bonbruck,  Geratspoint, Haarbach, Seyboldsdorf, Wolferding, Ahrain und Tiefenbach zum Einsatz. Die Führungsgruppe Katastrophenschutz stand  im Landratsamt in Landshut auf Bereitschaft. Kreisbrandrat Thomas Loibl, Kreisbrandinspektor Rudi Englbrecht sowie die Kreisbrandmeister Johann Meyer, Franz Saxstetter und Franz Grassinger, Vilsbiburgs Bürgermeister Helmut Haider sowie Polizeichef Hermann Vogelgsang waren ebenfalls vor Ort.

Der Zugang wurde durch das rückwärtige Treppenhaus am Betriebshof sichergestellt, damit nicht auch noch andere Stationen verraucht werden. Am Krankenhausbrunnen im Vorhof wurde eine Atemschutzsammelstelle eingerichtet um den Bedarf an Atemschutzgeräteträgern sicherstellen zu können. Aus diesem Atemschutzpool wurden die einzelnen Trupps mit Einsatzaufträgen losgeschickt.

Unter Atemschutz suchten die einzelnen Trupps die Stationszimmer ab. Dabei konnten die gehfähigen Patienten schnell nach draußen verbracht werden. Da alle Personen über das Treppenhaus evakuiert werden mussten war dies sehr Zeit- und Kraftaufwendig. Auch das Personal des Krankenhauses unterstützte im Betriebshof bei der Evakuierung und verbrachte die Patienten zur Sammelstelle in die Krankenpflegeschule. In der Krankenpflegeschule wurden die Patienten weiterhin medizinisch betreut. Mit der Drehleiter der Feuerwehr Velden wurde eine Person nach unten verbracht und ein zweiter Rettungsweg sichergestellt.

Zum gleichen Zeitpunkt wurde vor dem Krankenhaus die örtliche Einsatzleitung am Einsatzleitwagen der Feuerwehr Tiefenbach eingerichtet und Kreisbrandinspektor Rudi Englbrecht übernahm die Einsatzleitung. Dabei galt es rund 130 Einsatzkräfte zu koordinieren. Regelmäßig wurden Lagebesprechungen abgehalten, damit alle Einsatzkräfte über den aktuellen Stand informiert sind. Die Straßen rund um das Krankenhaus wurden gesperrt und einzelne Bereitstellungsräume ausgewiesen.

Nach Überprüfung der Sammelstelle stellte sich heraus, dass eine Person noch abging. Diese konnte bei Nachschau sehr schnell in der Notaufnahme aufgefunden werden. Somit konnte die Übung äußerst schnell und präzise abgearbeitet werden.

Bei der abschließenden Einsatzbesprechung zeigten sich die Führungsdienstgrade der Feuerwehr mit dem Verlauf weitestgehend zufrieden. Zukünftig müssen feste Abschnittsleiter bestimmt werden, welche bei dem Alarmstichwort „Krankenhaus Vilsbiburg“ umgehend die vorab vorgegebenen Positionen besetzen und festgelegte Aufgaben übernehmen. Auch muss die Kommunikation zwischen Krankenhauseinsatzleitung und Feuerwehreinsatzleitung verbessert werden. Hierzu muss eine passende Lösung in der Nachbereitung gefunden werden.  Positiv zu betrachten ist, dass diese große Anzahl von Verletzten in rund eineinviertel Stunden evakuiert werden konnte und das Krankenhaus im Anschluss der Entrauchung wieder komplett verfügbar war.

Von seitens der Krankenhauseinsatzleitung war man sehr zufrieden, dass bereits 8 Minuten nach Alarmauslösung die ersten Evakuierungsmaßnahmen mit eigenem Personal eingeleitet werden und in die Verletztensammelstelle gebracht werden konnten. Für das Personal sollte diese Übung als Schulung für den Ernstfall fungieren. Stets werden dazu Brandschutzunterweisungen abgehalten und auch Löschtrainings absolviert. Dr. Marlis Flieser-Hartl, Geschäftsführende Vorstandsvorsitzende, bedankte sich ebenfalls bei den anwesenden Einsatzkräften für das Engagement und war sehr erfreut über den schnellen Übungsablauf. Gerade bei einem Krankenhaus ist es sehr beruhigend zu wissen, dass im Ernstfall alles soweit reibungslos funktioniert. Mit einer Brotzeit für die Einsatzkräfte bedankte sich das Krankenhaus bei den Einsatzkräften für die aufgebrachte Zeit und die andauernde Einsatzbereitschaft zum Dienst am Nächsten.

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