Tiefgaragenbrand im Wohngebiet

Welche Herausforderungen ein Brand in einer Tiefgarage mit sich bringt, durften die Feuerwehren aus Bodenkirchen, Bonbruck, Aich, Haunzenbergersöll, Wurmsham, Pauluszell, Harpolden und Vilsbiburg am Freitagabend im Bodenkirchner Siedlungsgebiet feststellen. Trotz der anfänglich unübersichtlichen Lage wurde diese Aufgabe gut gemeistert.

Im Rahmen der kommenden Brandschutzwoche alarmierte die Leitstelle Landshut die obigen Feuerwehren um 19:20 Uhr mit der Durchsage, dass eine Tiefgarage eines Mehrfamilienhauses in der Föhrenstraße in Flammen stehe. Angenommen wurde dabei auch, dass noch mehrere Personen vermisst seien, sowohl in der Garage als auch auf dem Dach. Die zuerst eintreffende Feuerwehr Bodenkirchen erkundete die Lage und baute die Wasserversorgung auf. Ebenso wurde sich mit Atemschutz ausgerüstet. Aufgrund der engen Siedlungsstraßen musste die Aufstellung der einzelnen Löschfahrzeuge explizit geplant werden, um auch nachrückende Feuerwehren möglichst nahe an die Einsatzstelle anfahren lassen zu können. Groß war die Aufregung auch bei den umliegenden Anwohnern, die zahlreich an der Übungsstelle erschienen und sich informierten, was passiert ist.

Da weder Anwohner noch ein Hausmeister aufzufinden war, musste letztendlich der Zugang durch das Garagentor gewählt werden. Zwei Trupps unter Atemschutz gingen in der Garage zur Personensuche vor, zwei weitere Trupps fungierten als Sicherungstrupps vor der Garage. Dabei wurden zwei vermisste Personen in der komplett verrauchten Garage gefunden und nach draußen verbracht. Die Wasserversorgung wurde währenddessen von den umliegenden Hydranten errichtet. Parallel dazu wurde die Drehleiter der Feuerwehr Vilsbiburg vor dem Gebäude in Stellung gebracht und der Dachbereich nach vermissten Personen abgesucht. Schnell wurde jedoch klar, dass dort keine Personen vermisst waren. Die Tiefgarage wurde anschließend vollständig entraucht.

Bei der anschließenden Übungsbesprechung begrüßte Kommandant Günther Zuleger die anwesenden Feuerwehren, Bürgermeisterin Monika Maier, KBM Johann Meyer und die Brandleider Fam. Niedermeier-Scharl. Er ging darauf ein, dass dieses Übungsobjekt ganz bewusst gewählt wurde, da es sich in mitten einer dicht bebauten Siedlung befindet und eine der ersten Tiefgaragen im Einsatzgebiet hat. Weitere wichtige Punkte waren die Anfahrt im Siedlungsgebiet und die Wasserversorgung. Sollte das Hydrantennetz nicht ausreichen, so muss eine rund 1km lange Schlauchleitung zur Bina gelegt werden. Kreisbrandmeister Johann Meyer erläuterte, dass es bei einem solch großen Objekt die Abschnittsbildung viele Vorteile bringt, da der Einsatzleiter entlastet wird und weitere Einsatzabläufe koordinieren kann. Weiter soll künftig die Bildung eines Atemschutzpools erfolgen, aus welchem die einzelnen Atemschutztrupps abgerufen werden können. Dazu ist es bereits wichtig, dass auf der Anfahrt mitgeteilt wird, wie viele Atemschutzgeräteträger eine Feuerwehr im Fahrzeug zum Einsatzort mitbringt. Bürgermeisterin Monika Maier ging ebenfalls auf die Größe des Objektes und die Gefahr durch den direkt angrenzenden Wald ein. Aufgrund der Größe der Löschfahrzeuge werde in Zukunft berücksichtigt, dass breitere Straßen in Neubausiedlungsgebieten gebaut werden, damit eine zügige Anfahrt gewährleistet ist. Familie Niedermeier-Scharl, die Brezen und Getränke für die Helfer organisierte war sichtlich erleichtert, dass die Übung positiv verlief und überreiche an die Feuerwehr Bodenkirchen einen Schlüssel für die Tiefgarage, damit künftig sofort in die Tiefgarage vorgegangen werden kann.

 

zurück zur Übersicht